Wir wollten doch nur zur Schule gehen - Bildung braucht Frieden und Demokratie
Projektbeschreibung:
Die Zielsetzung des Projekts findet sich sowohl auf einer inhaltlich-wissensbezogenen Ebene als auch auf der Ebenen der Medien- und Sozialkompetenz.
Auf der ersten Ebene sollen die Schülerinnen und Schüler an dem historischen lokalen Beispiel der eigenen Schule die besondere Bedeutung von Frieden, demokratischen Verhältnissen und Bildung erkennen. Dies zeigt der Brückenschlag zur Kriegs- und Nachkriegszeit, in der auch Kinder in Deutschland, genauer Kinder aus Grasdorf, nicht oder nur unter sehr schwierigen Bedingungen zur Schule gehen konnten, weil es die damaligen Verhältnisse nicht zuließen. Doch nicht nur der Schulbesuch soll beleuchtet werden, sondern das Alltagsleben der Kinder der Kriegs- und Nachkriegszeit in einem Dorf wie Grasdorf generell. Mit unterschiedlichen Methoden ziehen die Kinder Vergleiche und Parallelen und erarbeiten Gründe und Folgen der jeweiligen Situationen. Es wird deutlich, dass Frieden und Demokratie Grundvoraussetzungen für ein selbstbestimmtes, menschenwürdiges Leben auch und gerade für Kinder sind.
Durch die eigene Erstellung von Filmsequenzen und Fotos lernen die Kinder nicht nur diese Medien zu nutzen, sondern erkennen auch die möglichen Chancen und Gefahren, die diese Medien bergen.
Auf der Ebene der Sozialkompetenz hat das Projekt zum Ziel, eine bessere Verbindung und mehr Verständnis zwischen den Generationen schaffen. Dies gelingt am besten durch persönliche Begegnungen. Zudem wird die Zusammenarbeit untereinander gestärkt, da in Teams gearbeitet werden muss, in denen die Kinder unterschiedliche Rollen einnehmen müssen.
Als Ergebnis entsteht ein Dokumentarfilm von ca. 45 Minuten Länge, in dessen Zentrum die Interviews mit Zeitzeugen der Kriegs- und Nachkriegszeit, die in Grasdorf zur Schule gegangen sind, stehen. Da der Film von Kindern gemacht wird, kann er in den folgenden Jahren als Unterrichtsmaterial in Laatzener Schule eingesetzt werden. Parallel zum Film wird eine Begleitdokumentation erarbeitet, die sowohl das Projekt, also die Erstellung des Films, als auch zusätzliches Originalmaterial und Anregungen für den Unterrichtseinsatz in der Schule beinhaltet.
Insgesamt entsteht ein einmaliges Dokument für Laatzen und Grasdorf über eine Zeit, zu der es in absehbarer Zukunft keine ZeitzeugInnen mehr geben wird.
Träger des Projektes: Stiftung Grasdorf an der Leine
Handlungskonzept:
Vorbereitung, Gespräche mit Kooperationspartnern und InterviewpartnerInnen, Auswahl und Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler: ab Juni 2015
Durchführung: 3 Tage von Freitag bis Sonntag; Datum: 25. – 27. September 2015;
Zusätzliche Termine für die Filmvorführung und Präsentationen der Ergebnisse voraussichtlich im November 2015
Ablauf der Durchführung
Im Rahmen eines gemeinsamen Einführungstags, lernen die Kinder und ihre InterviewpartnerInnen sich kennen. Gemeinsam können die Themen abgesteckt sowie erste Interviewleitfäden erarbeitet werden. Die Kinder bestimmen selbst, welche Inhalte sie interessieren. So wird der gesamte Ablauf einer Filmproduktion deutlich. An den folgenden Tagen arbeiten die Kinder dann parallel in zwei Gruppen, damit immer nur maximal acht Kinder bei einem Interview dabei sind. Eine Gruppe ist, nach einer Einführung in die Filmtechnik, jeweils mit der Durchführung der Interviews und der filmischen Umsetzung beschäftigt. Sie drehen, texten und bearbeiten die Filmsequenzen selber Die zweite Gruppe lernt mittels einer Dorfrallye die historische Situation Grasdorfs kennen und vergleicht sie mit der aktuellen. Hierfür werden historische Fotos genutzt mittels derer die Kinder die dargestellten Plätze, Häuser und Situationen mit der aktuellen Situation vergleichen sollen. Von der aktuellen Situation machen sie selbst Fotos. Beispiele sind das „Schwimmbad“ an der Leinebrücke, Häuser, die im Krieg vollständig zerstört wurden und an deren Stelle heute völlig andere Gebäude stehen, aber auch Szenen, die sich nur unwesentlich verändert haben. Mit diesem Material arbeiten die Kinder künstlerisch-kreativ weiter, in dem sie Plakate und Kollagen erstellen und sie mit Aussagen aus den Interviews verbinden. Ein Vergleich gestern und heute entsteht.
Nach den Projekttagen wird das Filmmaterial professionell bearbeitet und kann nach 2-4 Wochen an weiteren Terminen gemeinsam mit den anderen Ergebnissen der Projekttage der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Für einen dieser Termine wird auch der Filmemacher anwesend sein.
Teilnehmerzahl: 16
Projektzeitraum: 09.06.2015 -31.12.2015
Kosten: 4.950,- €