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Erinnern. Gestern-Heute-Morgen - Teil 2

Projektbeschreibung:
Ziel ist, Schülerinnen und Schülern der Albert-Einstein-Schule mit Hilfe der dokumentarischen Fotografie einen eigenständigen Zugang zu den Orten jüdischen Lebens in Laatzen und Umgebung zu eröffnen. Mit ihren Smartphones begeben sie sich auf Spurensuche vom jüdischen Friedhof in Gleidingen über Linden - Fischerhof bis zur Gedenkstätte in Ahlem und dem jüdischen Mahnmal in Hannover.

Im Wechselspiel von Fotografie, Bildbetrachtung, Diskussion, Recherche und Verfassen von Kurztexten setzen sich die Schülerinnen und Schüler nachhaltig mit den persönlichen Lebens- und Leidenswegen von Jüdinnen und Juden auseinander. Das Fotoprojekt wird in dem Zeitraum von April bis November mit Schülerinnen und Schülern des 11. Jahrgangs durchgeführt. Mit Hilfe der technischen Möglichkeiten der fotografischen Interpretation und der Fotografie als Sprache sollen bewusste Aussagen über die Orte transportiert werden.

In Ergänzung zu den Fotos bringen die Schülerinnen und Schüler ihre eigene emotionale Beziehung zum fotografierten Ort in Form von Bildunterschriften und Begleittexten zum Ausdruck. Als sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus soll das Fotobuch anlässlich des Gedenktages zum 9.11.2024 vorgestellt und den Jugendlichen überreicht werden. Anschließend soll es an verschiedenen Orten (z. B. Stadtbibliothek, Schulen, Rathaus, Kirchen, etc.) der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Nicht erst seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben antisemitische Straftaten drastisch zugenommen. Häufig werden Bildungslücken zur Geschichte des Nationalsozialismus und zur Situation der Jüdinnen und Juden vor Ort in der unmittelbaren Umgebung als Problem benannt. Die letzten Zeitzeugen des Holocaust sind inzwischen zumeist verstorben. Es müssen neue Formate entwickelt werden, die die Erinnerung wach halten.

An dieser Stelle setzt das fächerübergreifende künstlerische Projekt an.

  • Die Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs der Albert-Einstein-Schule Laatzen begeben sich mit dem Smartphone auf Spurensuche zu den unterschiedlichen Orten jüdischen Lebens in Laatzen und Hannover, die mit der Deportation der Jüdinnen und Juden vom Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden in die Konzentrationslager endet. Die Fotografien und Texte der Schüler:innen und Schüler sind die Grundlage für das Buch "Erinnern.Gestern-Heute-Morgen" Teil 2, das als Hardcover-Version an anderen Schulen, der Stadtbibliothek, etc. zur Verfügung gestellt werden soll.
  • Unter Anleitung des Fotokünstlers Uwe Stelter werden die Schülerinnen und Schüler zunächst an die dokumentarische Fotografie, d. h. an die Basics journalistischer Tätigkeiten (Recherchieren, Schreiben, Fotografieren im objektiven Stil - im Gegensatz zu subjektiver Fotografie, Storytelling, Selfie etc.) herangeführt.
    Beim Fotografieren geht es darum,
    - genau hinzusehen, die Wirklichkeit festzuhalten, einen persönlichen Standpunkt zu entwickeln und einzunehmen,
    - im Dialog die sehr unterschiedliche, individuelle Wahrnehmung der gleichen Situation vor Ort zu erkennen und hierbei die Sichtweisen anderer zu respektieren,
    - Orte und Situationen zu beschreiben.
    Nach dem Fotografieren kommt die Bildbetrachtung und Diskussion:
    - Welches Bild ist gelungen und aussagekräftig?
    - Worin unterscheiden sich die vielen ähnlichen Fotografien?
    - Für die jeweiligen Fotos werden Texte erstellt.
    In diesem Prozess zwischen Fotografieren, Bildbetrachten, Diskutieren und noch einmal Fotografieren setzt eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Schicksal der Jüdinnen und Juden ein.
  • Die Texte und Fotos werden für das Hardcover Buch professionell gelayoutet und im Buch veröffentlicht. Das Buch richtet sich an … Alle. Die Schülerinnen und Schüler erhalten am Ende des Projektes ein Buch, das darüber hinaus auch für spätere Tätigkeiten in künstlerischen, in medien- oder geisteswissenschaftlichen Berufsfeldern von großem Wert sein könnte.

Träger des Projektes: Förderkreis der Albert-Einstein-Schule KGS Laatzen

Ansprechpartnerin: Maike Mahlendorf-Külsen / Anja Fischer, fischer@kgslaatzen.de

Handlungskonzept:
1. Projektvorstellung anhand des Buches. Erinnern Teil 1, Fotobeiträge aus Vorgängerprojekten, Übungen
2. Dokumentarische Fotografie (Einführung, s. o.)
3. Fotoexkursion 1: Gleidingen - jüdischer Friedhof, Stolpersteine, Gedenkorte
4. Bildbetrachtung einzelner Serien in der AES: Analyse, Diskussion unter Berücksichtigung der dokumentarischen Fotografie
5. Bildbetrachtung und Analyse weiterer Serien, erste Überlegungen zum Buch: Fotografien und Texte, Buchkonzept, Überlegungen zum Vorwort etc. Vorbereitung der Exkursion: Gedenkstätte Ahlem / Fischerhof Hannover-Linden
6. Fotoexkursion 2: Gedenkstätte Ahlem / Fischerhof
7. Bildbetrachtung und Analyse der Ahlemer Serien
8. Arbeit mit Texten und Bildunterschriften
9. Fotoexkursion 3: Jüdisches Mahnmal / Gedenkort Synagoge in Hannover 10. Zusammenfassung der 3 Walks, Bildauswahl
11. Vorstellung der einzelnen Bildserien
12. Abgabe aller Dateien

Anschliessend: Bilderfassung, Bildbearbeitung, Texterfassung, redigieren der Texte / Layout des Buches (Stelter)
2x Termine August/September 2024 - Vorstellung der einzelnen Buchseiten / Layout
3.10. - 1.11. Druckvorstufe (Vorbereitung der Dateien für den Druck) Druckauftrag, Fertigstellung des Buches
9.11.2024 Buchvorstellung und Übergabe anläßlich des Gedenktages zur Reichsprogromnacht

Teilnehmerzahl: 20 - 35

Projektzeitraum: 26.04.2024 - 31.12.2024

Fördersumme: 8.849,61 € (plus 983,29 € Eigenanteil)